Die folgende Geschichte liegt bereits zwei Jahre zurück:
Eigentlich eine aus der Not geborene Idee. Geplant war, eine Wanderung um den Emen-Canyon, zu unternehmen. Der ca. 2 Kilometer lange Canyon mit Höhlensystem, Wasserfall und einem kleinen Stausee am Ende und seine engen Trampelpfade versprechen kurzweilige Wanderungen und Spaziergänge. In dem Höhlensystem befindet sich eine vor der Wende aufgebaute Bunkeranlage und Unmengen an Fledergetier.
Nun, ein knapp verpasster Bus drohte uns einen Strich durch die Rechnung zu machen, auf das Auto wollten wir gern verzichten. Mit etwas Glück fanden wir einen zweiten Bus, der im nur 7 Kilometer entfernten “Musina” gehalten hat. Nun 7 Kilometer, das ist zu schaffen. Also ab in den Bus und los. In Musina angekommen durften wir feststellen, dass eine relativ stark befahrene Strasse, die zudem noch einen Umweg nimmt, nach Emen führt. Nun konnten wir vom Dorf aus einen Wirtschaftsweg ausmachen, der, so behauptete das Gottseidank mittgeführte GPS, in die richtige Richtung führt. Tat es. Kilometer für Kilometer näherten wir uns unserem Ziel bis der Weg ca. nach der Hälfte der Strecke immer bewachsener wurde und schließlich ganz verschwand. Nun, wir hatten ja die Richtung und weiter ging es mit GPS und Kompass durchs Unterholz. Nach ca. 15 Kilometern trafen wir auf eine kleine Staumauer. Glücklich und erleichtert stellten wir fest, dass es sich um den Stausee am Ende des Canyons handelt und konnten auch schnell den dortigen Wanderweg finden.
Ein kleiner Wehrmutstropfen bei dieser atemberaubenden Landschaft ist der Zustand der Wanderwege. Trotz überall aufgestelllten Schilder, die beschreiben, wie die Anlage mit Hilfe der EU instandgehalten wird, und welche Summen dafür aufgeracht werden, sind die Wanderwege in einem grauenhaften Zustand. Klar, dort wo keine Gefahr droht sind es einfache Trampelpfade, das ist auch gut so, denn alles andere würde das Landschaftsgefüge und das Ambiente zerstoeren. Aber an Stellen, an denen der obere Wanderweg direkt an der Schlucht vorbeiführt, sind die hölzernen Geländer oft vergammelt und liegen teilweise schon 50m tiefer, in der Schlucht. Die Hängebrücke über dem Wasserfall ist lebensgefährlich durchgegammelt, die letzte Instandsetzung mag Jahrzehnte vorbei sein. Hier ist definitiv Handlungsbedarf!
Dennoch sollte man sich davon, das einmalige Naturerlebniss “Emen Canyon” nicht kaputt machen lassen.